In der Geflüchtetenunterkunft Columbiadamm entwickelte sich der Sharing Kiosk zu einem Treffpunkt für Menschen, die gemeinsam mit ihren Haustieren geflohen waren, und bot Unterstützung und Austausch für die besonderen Bedürfnisse dieser Familien und ihrer Tiere in einer herausfordernden Umgebung.
In der Geflüchtetenunterkunft Columbiadamm entwickelte sich der Sharing Kiosk zu einem Treffpunkt für Menschen, die gemeinsam mit ihren Haustieren geflohen waren. Dies ist die einzige Unterkunft in Berlin, in der Menschen mit ihren Vierbeinern verbleiben dürfen. In einer Zeit, in der die Menschen alles zurücklassen mussten, gaben ihre Haustiere ihnen einen unschätzbaren Halt. Doch der Krieg und die Flucht hinterlassen nicht nur bei den Menschen tiefe Spuren, sondern auch ihre Haustiere waren von den Veränderungen stark betroffen. Um diese besonderen Familien zu unterstützen, wurde der Sharing Kiosk zu einem wöchentlichen Treffpunkt für Menschen mit ihren Tieren.
In Wohnungen und besonders in Unterkünften für Geflüchtete fehlen oft positive Reize für Haustiere, was zu Langeweile und Depressionen bei Hunden und Katzen führen kann. Sie benötigen eine Umgebung mit positiven Stimuli und Spielgelegenheiten, damit sie ihre Sinne nutzen und Stress sowie Frustration abbauen können. Daher ist es wichtig, ihnen geeignete Spielzeuge und Möglichkeiten zur Aktivität zu bieten. In Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen haben wir verschiedene Beschäftigungsspielzeuge aus alltäglichen und Naturmaterialien hergestellt. Darüber hinaus sind wir auf die Bedürfnisse älterer Tiere eingegangen und haben spezielle Bettrampen gebaut, damit sie bequem auf erhöhte Flächen in den Container-Apartments klettern können.
Wir haben auch darüber gesprochen, wie wir unseren Tieren nach traumatischen Erlebnissen helfen können und welche kleinen Veränderungen in der Umgebung und Pflege sich positiv auf ihre Gesundheit auswirken können. Zusätzlich gab es Workshops zur Körpersprache der Tiere und zum Training mit der Klickermethode.
Die Menschen kamen zusammen, um ihre Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu beraten. In der Gruppe befanden sich auch zwei Personen, die nicht alle ihre Haustiere mitnehmen konnten. Um trotz dieser Herausforderung weiterhin eine Verbindung zu den Tieren zu halten, entschieden sie sich, sich im Berliner Tierheim ehrenamtlich zu engagieren. Gemeinsam mit Bewohner*innen besuchten wir den Tag der offenen Tür im Tierheim und erkundeten mit den Ehrenamtsbeauftragten Möglichkeiten, wie sie sich trotz sprachlicher Barrieren sinnvoll einbringen konnten.
Das Projekt “Sharing to Empower” wird gefördert von der Beauftragten des Senats für Partizipation, Integration und Migration aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.