In der Unterkunft Alte Jakobstraße stand die gemeinschaftliche Gartenarbeit im Mittelpunkt, ein Vorhaben, das geteilte Verantwortung und Widerstandsfähigkeit fördern sollte. Für Menschen, die ihre eigenen Gärten in der Ukraine besaßen, wurde es zu einer kleinen Brücke mit ihrer vertrauten Umgebung.
In der Unterkunft Alte Jakobstraße stand die gemeinschaftliche Gartenarbeit im Mittelpunkt, ein Vorhaben, das auf die Idee der geteilten Verantwortung, Widerstandsfähigkeit und emotionaler Unterstützung abzielte. Diese Initiative wurde besonders bedeutsam, da viele Bewohner*innen aus der Ukraine ihre eigenen Gärten als Quelle für Selbstversorgung und Erholung kannten. Community Gadening ist eine kleine Brücke zu ihrer vertrauten Umgebung geworden.
Unsere Arbeit begann mit der Einführung eines mobilen Gemüsehochbeets und einer Wurmkiste in der Alten Jakobstraße. Dabei ging es darum, gemeinsam für die Gemüsepflanzen und die Würmer zu sorgen. Die Bewohner*innen pflanzten auch ihr eigenes Saatgut und ihre Setzlinge und ließen sich durch diese Initiative dazu inspirieren, in der Nähe ihrer Häuschen Parzellen anzulegen.
Aus Gesprächen mit Bewohner*innen entstand die Idee, mehr Grünflächen und lebendigen Raum auf dem Gelände der Unterkunft zu schaffen, um ein stärkeres Gefühl emotionaler Sicherheit und nachbarschaftlicher Verbundenheit zu fördern. Gemeinsam mit den Bewohner*innen gestalteten wir im Laufe der Zeit eine Ackerfläche nach den Prinzipien der Permakultur, basierend auf ihrem eigenen Erfahrungswissen. Allerdings trafen wir auch auf Herausforderungen wie trockenen, harten Boden in der Unterkunft, einen besonders heißen Sommer und eine große Anzahl von Ratten auf dem Gelände.
Um diesen Hindernissen zu begegnen, haben wir reichlich Erde hinzugefügt und sie mit Stroh gemulcht. Alte Plastikbecher fanden eine neue Verwendung als Schutzschild für die Keimlinge, um sie vor den Ratten zu bewahren. Einige Kinder und Erwachsene sorgten dafür, dass die Pflanzen regelmäßig gegossen wurden und gesund heranwuchsen. Schließlich konnten die Bewohner*innen Ernte sammeln, wie Salat, Kräuter, Bohnen, Tomaten und Zucchini.
Neben unserer gemeinsamen Gartenarbeit haben wir uns auch dem Thema Urban Gardening gewidmet und besuchten Gemeinschaftsgärten wie FriedaSüd in der Nähe der Unterkunft sowie den Prinzessinnengarten in Neukölln. Hier haben wir darüber diskutiert, wie solche Orte vielfältige Möglichkeiten bieten, aktiv in der Nachbarschaft tätig zu werden und die Stadt ökologisch zu erleben. Ebenso haben wir uns darüber ausgetauscht, wie der Kontakt mit Erde und Pflanzen dazu beitragen kann, Stress zu reduzieren und innere Unterstützung zu bieten. Diese Reise war geprägt von Familiengeschichten und Erinnerungen an Zuhause, in denen die Gerüche, Farben und Geräusche eines (Gemüse-)Gartens wesentliche Bestandteile des Selbstbewusstseins und der Identität sind.
Das Projekt “Sharing to Empower” wird gefördert von der Beauftragten des Senats für Partizipation, Integration und Migration aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.